Saudia Airlines köderte mich mit einem unschlagbaren Angebot: 490 Euro München-Kochi, Delhi-München. Und 2 Gepäckstücke ohne Gewichtslimit. Ungefähr 2 Wochen vor Abreise starteten dann die Hindernisse: Ich bekam Nachricht, dass der Flug gestrichen sei, ich solle die Fluggesellschaft kontaktieren. Dieser Kontakt war ein wenig kompliziert: nach mehrmaligem Mailwechsel entschloss der Mailer, ich solle doch unbedingt anrufen. Aber immerhin hatten wir eine Alternative gefunden: 1 Tag eher und direkt nach Kozhikode, wo ich sowieso hin wollte, aber nicht wusste, dass sie einen internat. Flughafen haben. Die Angerufene wollte dann doch lieber Mail und dann begann ein Mailverkehr von 10 Tagen, an dem man mir den Alternativflug in Aussicht stellete, aber nicht bestätigte. Ich musste lachen. Hing ich als Reiseveranstalterin das erste Mal vor einem Flugproblem, von dem mir nicht ganz klar war, wie ich es lösen könnte.
Und auf einmal hatte ich dann doch das bestätigte Flugticket und startete um 5:15 in der Früh, wo mich Freunde aus dem Dorf zur nächsten Bahnstation fuhren, weil meine kleine Bimmelbahn sonntags ausschlafen wollte. Über 24 Std. später war ich endlich da, wo ich hin wollte.
Und hatte dann bereits einiges erlebt:
Das Reiseglück lachte mich an und bescherte mir einen Dreiersitz am Notausgang für mich ganz alleine!
Im Flughafen Jeddah war meine Suche nach einer passenden Steckdose vergebens. Und ich hatte 10 Std. zu überbrücken. Entgegen meiner Erwartungen, an einem großartigen Flughafen zu sein, hatte dieser Teil nur 12 Gates, war vollgestopft mit Leuten, das Wifi wollte mir eine PIN an mein indisches Handy schicken, welche aber nie ankam. Der Flug startete mit 1 Std. Verspätung. Mein Glück verließ mich.
Um kurz vor 4:00 (Abflug 3:15 Uhr) startete das Boarding und eine Menschenmasse gebärdete sich sehr „indisch“. Ich lernte, warum Saudia Kozhikode bedient: Das Flugzeug war supervoll mit Menschen, die die Hajj gemacht hatte. Die Frauen gehörten 3 verschiedenen Gruppen an, zu erkennen an ihren einheitlichen Kopfumhangfarben. Sie scherten sich nicht um die Sitzplatznummer und sprangen hierhin und dorthin. Das Bordpersonal versuchte, Fassung zu bewahren.
Die raubte ich ihnen dann aber, als dann endlich alle da saßen, wo sie hingehörten, wir starteten und die Kopfhörer ausgeteilt wurden. Ich wollte unbedingt Film gucken. Aber der Hörer passte nicht in die Buchse. Ich wurde umgesetzt, aber in der ganzen Reihe funktionierte das Filmprogramm nicht. Ich wollte wieder zurück, aber sie wollten Essen servieren. Und dabei traf mich dann auch der böse Blick.
Kurz vor Ankunft erzählte mein Sitznachbar, dass Kozhikode eine besonders kurze Landebahn hat und ihm immer etwas mulmig sei. Ich schloss mich ihm an.
Bei der Einreise stellte ich fest, dass außer mir nur noch 1 andere Nicht-Inderin im Flugzeug war. Ein Flughafenhelfer wollte unbedingt ganz ausführlich meinen Einreisezettel ausfüllen und googelte sogar die Telefonnummer der Leute hier, die ich vergaß, aufzuschreiben. Ich stand dann als letzte in der Schlange. Der Passbeamte war sehr freundlich, aber etwas überfordert mit meiner Einreise. Der Kollege musste zu Rat gezogen werden.
Ich war die letzte am Gepäckband. Dieses war für die Menschenmassen aus dem Flieger viel zu klein und man schubste und drängelte. Die PilgerInnen hatten tüchtig eingekauft und zahllose Pakete und Taschen und Koffer kamen vorbeigefördert. Alle zogen irgendwann glücklich von dannen.
Nur ich nicht: mein eines Gepäckstück war nicht da. Ein weiterer sehr freundlicher Mensch füllte ein Formular aus. Ich gab mich optimistisch.
Und als ich dann im Büro der hiesigen Leute eintraf, wunderten sich diese etwas über die späte Zeit….
Es ging dann positiv weiter, aber das Schönste war dann die Dusche! Was für ein Genuss! Wir machten viele Pläne und davon werden dann wohl die nächsten Blogposts handeln. Mein Fazit zu Saudia? Der unschlagbar günstige Preis hatte Haken.