SPINNENDE FRAU

KASCHMIRWOLLE

 

Winterstube in Choglamsar

 

Ich wollte gerne sehen, wie die Frauen in Ladakh die Kaschmirwolle spinnen. Also setzten wir uns in ein Auto und fuhren einen langen Weg zu einer Frau, die gar nicht so weit entfernt wohnte.

 

In den Kofferraum kamen die Kinder:

Kinder im Auto

 

Außerdem hatte Nawang die Waage eingepackt um die fertige Wollknäule zu wiegen und die Frau zu entlohnen.

 

Das tut er hier:

Nwang wiegt Wollknäule

 

Der Mann auf dem obersten Bild überraschte mich. Er kam gerade vom Chadar-Trek und meinte, es sei hier kälter als auf dem Trek. Und dann guckte er mich an und in seinem Kopf ratterte es. Er würde mich irgendwoher kennen. Nur: woher??? Ich sei noch nie auf dem Chadar gewesen? Nein. Wo er denn herkäme? Aus Karsha. Würden ihm die Kamerakidz was sagen? Jaaaa – seine Augen leuchteten. Daher würde er mich kennen! Er liebe das Projekt. Und sein Lieblingsfoto sei das von dem fußballspielenden Jungen. Das entstand 2011 und ich war ganz gerührt, dass er sich daran erinnert. Hier für die, die es noch nicht kennen:

 

Kamerakidz - Stanzin Dawood - Fußballjunge in Youlang

 

Aber zurück zur spinnenden Frau. Sie ist auch aus Zanskar und hat sich hier niedergelassen, als der Mann Arbeit fand und die Kinder auf hiesige Schulen gingen. Es gäbe so einige aus Zanskar, die sich in Choglamsar niedergelassen hatten. Ob sie irgendwann zurück wolle? Ja! Aber Nawang meinte, dass die meisten das sagen würden, er aber noch nie jemanden wirklich habe zurück gehen sehen.

 

Die Frau packte dann die kardierte Rohwolle aus und spann:

Spinnende Frau

 

Ich wunderte mich, wie sie „den Faden“ finden würde. Alles jahrzehntelange Erfahrung. Seit der Kindheit gelernt. Besonders den Anfang stelle ich mir schwierig vor. Ich bekam das noch extra gezeigt. Aber ich muss gestehen: ich kapiere es nicht wirklich und es bleibt mir ein Wunder.

 

Noch ein Foto mit spinnenden Händen:

spinnende Hände

 

Eigentlich spinnt Phuntsog Dolma immer mit ihren 3 Nachbarinnen. Da kann man sich so schön bei erzählen. Sie machen das nur im Winter. Seit ihrer Kindheit spinnt sie Schafwolle, seit 6 Jahren Kaschmirwolle. Einerseits ist das leichter, andererseits muss man sorgfältiger sein. In 4 Std. verspinnt sie ungefähr 120 g.

 

Der Faden wird dann verdoppelt gedreht so dass man Sachen per Hand stricken kann. Babysöckchen usw. Oder man nimmt diesen Faden und einen maschinengesponnenen (dieser ist feiner und doch robuster) und webt dann eine Mischung damit.

 

 

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