Die Lebensgeschichte von Siddharta Gautama ist mündlich überliefert worden. Die Stationen seines Lebens kann man besuchen und es als Gelegenheit sehen, sich näher mit seiner Lehre, der Bedeutung für das eigene Leben sowie den geschichtlichen Hintergründen zu beschäftigen.
Die Reise lässt sich logistisch nicht einfach der Chronologie nach folgen – aber hier im Blog kann ich danach gehen.
Bevor Siddharta in Bodhgaya ankam, versuchte er durch strenge Askese Erlösung an verschiedenen Orten zu finden. 6 Jahre dauerte das und nichts gelang – bis er sich auf den „mittleren Pfad“ (weder Askese noch Luxus) begab und schwor, den Bodhibaum nicht zu verlassen, unter welchem er meditierte, bis er die Erleuchtung gefunden hätte. Wie wir wissen, erlangte er sie und dieser Bodhibaum (bzw. sein Nachkomme), der sich in Bodhgaya befindet, ist heute der wichtigste Ort für BuddhistInnen allerorts, die dort in ihren Klöstern zusammenkommen und um den großen Tempel herum meditieren, Niederwerfungen praktizieren, lesen und diskutieren.
Beim großen Tempel lässt sich sehr gut viel Zeit zu verbringen – man kann Menschen bei deren Praxis und Niederwerfungen zuschauen, den Tempel umrunden und selber meditieren. Hier ein paar Eindrücke:
Erst 1954 wurde Bodhgaya zum internationalen Pilgerzentrum. 2005/06 war ich schon einmal dort. Seitdem ist es um einiges gewachsen und voller geworden. Auch sind jetzt Sicherheitsmaßnahmen am Eingang zum großen Tempel und man steht manchmal in einer Schlange. Eine Kamera mit reinzunehmen kostet Geld und Handys darf man nicht mitnehmen (ist auch sehr angenehm, ohne das Geschnatter der Mitmenschen zu sein). Aber das Leben ist weiterhin geblieben. Die Gläubigen besuchen auch die Tempel verschiedener buddh. Gemeinschaften (45 gibt es insgesamt – da hat man einiges an Zeit mitzubringen, wenn man alle besucht). KoreanerInnen, ThailänderInnen und tibetisch-buddhistische AnhängerInnen sind am meisten zu sehen. Es gibt aber auch Überraschungen wie ein Tempel aus Bangladesh. 0,7% der Bangladeshis, d.h. ca. 1 Mio Menschen praktizieren Theravada-Buddhismus.
Auch gibt es hier eine islamische Schule, aber die habe ich nicht besucht. Umrundet ist Bodhgaya vom Hinduismus. Viele kleine Dörfer umrunden die buddhistische Enklave – wie natürlich auch zu Siddharthas Zeiten. Sehr spannend sich vorzustellen, dass jemandem in so einer Umgebung eine ganze neue Sicht der Welt einfällt und meint, dass die eigenen Erkenntnisse unbedingt zu verbreiten sind.
Ein spannender Ort mit spezieller Atmosphäre, die man gerne einige Tage lang genießen kann.
Reiseinformationen finden sich hier: