THEKKUMTHARA

Das Dorf mit dem Landwirtschaftsschwerpunkt

 

Reisfeld in Thekkumthara
Reisfeld in Thekkumthara

 

In der Region Wayanad gibt es drei Dörfer für speziellen Dorftourismus mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten. Mothakkara ist das Dorf der Frauen, Thrikkapetta das Bambusdorf und Thekkumthara wird das Dorf mit der Landwirtschaft sein. Zwar leben alle Dörfer in Wayanad überwiegend von der Landwirtschaft, aber wie das mit dem Tourismus zusammen geht ist hier etwas spezieller.

 

In dem Post „Warum Kerala“ habe ich bereits über den Workshop berichtet. Thekkumthara steht auf dem Sprung, Reisende zu beherbergen. Damit das alles möglichst gerecht zugeht und nichts über die Köpfe der Menschen entschieden wird, bietet Kabani diese Workshops an.

 

Workshop-Diskussion in Thekkumthara
Workshop-Diskussion in Thekkumthara

 

 

Ich konnte aber schon ein bisschen mehr erleben. Essen ist und bleibt immer großes Thema – und dabei auch die Kücheneinrichtung. Viele Haushalte haben zwei Küchen. Eine ist quasi draußen mit guter Durchlüftung. Auch haben die meisten zwei Kochmöglichkeiten: Gaskocher und eine traditionellere Form, die mit Holz befeuert wird.

 

Thekkumthara: Herd mit Holzfeuer
Herd mit Holzfeuer

 

Ich schaute bei der Mittagsmahlzubereitung zu. Kokosnuss spielt eine große Rolle bei den meisten Gerichten, ob als Öl oder als Raspel. Und so wurde dann auch das Rührei mit Kokosraspeln angereichert. Eine einfache und leckere Idee.

 

Rührei mit Kokosnuss
Rührei mit Kokosnuss

 

Gegessen haben wir traditonell vom Bananenblatt.

Mittagessen vom Bananenblatt
Mittagessen vom Bananenblatt

 

Das Auflegen ist überall in Indien Sitte. Oftmals muss man aufpassen, dass nicht zu viel auf dem Teller oder Bananenblatt landet. Allerdings ist es hier nicht soooo schlimm: Man faltet das Bananenblatt mit den Essensresten zusammen und erfreut damit eine Kuh oder so.

 

Wir machten noch einen Spaziergang am Fluss entlang.

 

Fluss in Thekkumthara
Fluss in Thekkumthara

 

 

Und dann gab es auch die Reisfelder anzuschauen. Der heftige Monsun im Sommer hatte einiges in Kerala zerstört – so auch hier große Teile der Reisfelder. Neusaat ist teuer, aber man kann das ganze auch anders anpacken. Und das passiert gerade. Leute können tatkräftig unterstützen – InderInnen, indem sie schon vorab den Reis einkaufen, der erst geplanzt wird, UnterstützerInnen, indem sie Finanzspritzen geben und/oder ihre Arbeitskraft und TouristInnen, indem sie bei den Bauern nächtigen (und dafür zahlen) und evtl. auch schon einen höheren Betrag, der für ihren nächsten Aufenthalt angerechnet wird. Hier ist ein Artikel darüber: https://www.tourism-watch.de/node/2718

 

Es gab da also dieses große Reisfeld, wo der Reis schön wuchs. Allerdings gab es Miniorganismen, die drohten, die Saat kaputt zu machen. Und so entsann man sich einer früheren Landwirtschaftsmethode gegen Schädlinge: nach der Dunkelheit Fackeln um das Feld herum aufstellen. Die Schädlinge flattern begeistert zum Licht – und sterben darin. Das Schöne ist, wenn man das in Gemeinschaft macht. Es wurden also viele Fackeln angezündet und verteilt und dazu sang man schöne Lieder. So ein Gemeinschaftsbauernerlebnis hat man ja üblicherweise nicht so in seinem Alltag. Ich fand es spannend und ein schönes Gefühl, dabei gewesen zu sein.

 

Thekkumthara: Fackeln werden mit Kerosin übergossen
Thekkumthara: Fackeln werden mit Kerosin übergossen

 

Thekkumthara: Die Fackeln werden angezündet
Thekkumthara: Die Fackeln werden angezündet
Thekkumthara: Fackeln werden verteilt
Und dann ziehen sie los um die Fackeln um das Feld herum zu verteilen

 

Und wer spätestens für den nächsten Winter mit uns Kerala incl. Wayanad bucht – kann ein weiteres Puzzlestück in diesem Dorf miterleben.

 

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