Nach der Toilettenbesichtigung in Leh wollten wir einfach nur so zum Palast hoch. Zum Runtergucken. Aber wir kamen nicht an….
Das lag daran, dass wir kurz nach dem Start einen kleinen Fotostopp einlegten und unsere Blicke nach oben schweifen ließen.
Und da fiel uns dieses Plakat ins Auge. Was war denn das? Kunst? Da kam eine kleine Horde junger Männer hinuntergesprungen. Sie hielten inne bei unserem Anblick. Einer fragte dann: „Wollt ihr unsere neue Galerie anschauen?“
Natürlich wollten wir und wurden hochgeführt und durch eine kleine Tür geschoben, wanden uns eine steile Wendeltreppe hoch – und da strahlte uns diese junge Frau an:
Die 21jährige ist aus Stakna, studiert Medizin, Bio + Chemie in Chandigarh und zeichnet in ihrer Freizeit. Sie war in ihren Ferien in Ladakh und wollte hier am Zeichenunterricht teilnehmen. Aber jetzt führte sie uns erst einmal durch lauter Räume, die hinter irgendwelchen Ecken steckten und voll waren mit Kunstwerken. Es gab Malerei:
und Skulpturen
Manches gefiel mir sehr gut, manches nicht so. Was mich regelrecht begeisterte war, dass es überhaupt so etwas gab und wie enthusiastisch unsere Führerin schwärmen konnte.
Diese paar Fotos sind nur ein Teaser – ich empfehle definitiv einen Besuch!
Wir redeten so lange, dass es Mittagszeit wurde und der Hunger sich meldete. Palast geht ja auch wann anders.
Eine Ladakhi hatte von dem für uns neuen Lokal „Ladakhi Kitchen“ geschwärmt. Das wollten wir nun ausprobieren. Also begaben wir uns in das kleine nett wirkende Lokal und ließen uns nieder. Ein Glas heißes Wasser kam sofort.
Und dann fragten wir, welche ladakhischen Gerichte es denn gäbe. „Keine!“ lachte uns der Besitzer an. Er hätte nur Thali da, d.h. Reis mit Gemüse und Dhal. Sowas. Wieso es denn Ladakhi Kitchen heißen würde? Wir grummelten, aber was der Mann am Nebentisch hatte (ein Inder aus Bombay, schon den dritten Winter in Ladakh) sah lecker aus. Wir blieben. Und kamen dann in den Genuss eines wirklich leckeren Thalis, der unsere Sehnsucht nach ladakhischer Küche wie Schnee in der Sonne schmelzen ließ.
Lustig finde ich immer wieder diesen ganzen Dampf und dass man die Mütze aufbehalten muss, weil es sonst zu kalt ist. Wir waren nicht die einzigen in dem Lokal.
Und als wir gingen, wurde unser Tisch sofort von den Nächsten besetzt.